Schlagwort: Reviewer

KRD Episode 043

Diesmal leaken weitere Informationen in Sachen 2RaumBulli, TJ. sucht eine Zeichnung im Paralleluniversum auf King Island, in NRW schwinden Reviewer*innen was wiederum Erinnerungen ans Jahr 2012 hervorruft – als Geocaching fast verboten wurde sowie an einen Hochsitz mit Tünnes und TJ. und eine Geschichte über Hannover, Geoborat und Gruenopren.

Irgendwann tutet ein Nebelhorn.

Mit Tünnes,  TJ. & DJ.

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Drohungen im Spiel

Amy Farrah Fowler, Geocachingreviewer in Sachsen schrieb auf Facebook

Als Reviewer ist man mit dem Cacheowner nicht immer einer Meinung. Ok, das ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Man versucht sich zu einigen und in der Regel geht der Cache auch raus.
Ab und an kommt es nicht dazu – dann gibt es Diskussionen und da streitet man sich auch einmal. Damit kann ich leben.

Heute wurde aber eine Grenze überschritten. Heute kam es zu einem Vorkommnis, das ist mir in 6 Jahren Reviewertätigkeit noch nicht vorgekommen: Neben Beleidigungen wurde mir mit körperlicher Gewalt gedroht.
Damit nicht genug – ca. 13 Stunden später erhielt ich eine Mail des betreffenden Owners über meinen Revieweraccount, deren einziger Inhalt das Bild eines Messers war.
Ich mache dies öffentlich, damit klar wird, wie sich inzwischen die Umgangsformen in unserem Hobby entwickelt haben. Es handelt sich hier immer noch um ein Spiel.“

Quelle Facebook

Obiger Text wurde auf Twitter veröffentlicht, in Podcasts verlesen, daher denke ich, auch ich darf ihn zitieren.

Nachfolgenden Beitrag veröffentlichte ich hingegen erstmalig am 31 08.2012; damals aus Gründen im alten Blog und heute erneut aus obigen Gründen – es wiederholt sich alles irgendwie…

Glashäuser und Steine

Haloa!

Gestern Abend habe ich „diesen Beitrag“ schon einmal geschrieben. Anders. Dann habe ich eine Nacht darüber geschlafen. Heute habe ich ihn umgeschrieben – doch an der Grundaussage änderte sich nichts.

Ich hätte diesen Beitrag gern als „offenen Brief“ verfasst. Doch an wen? Offene Briefe benötigen einen bestimmten Adressaten und in diesem Fall sind „Adressaten“ eher die Ausnahme. Die Mehrzahl derer, denen die nachfolgenden Zeilen zugedacht sind, „verstecken“ sich hinter „Tarnnamen“ – übrigens genau das Verhalten, welches sie ihren „Gegnern“ nicht zugestehen. Doch dazu später.

So widme ich diese Zeilen, all jenen, denen sprichwörtlich dieser Schuh passt und gern auch denen, die verleugnen, dass er ihnen gehört. Doch komme ich nicht umhin, einiges zum besseren Verständnis mit Schubladen und Klischees auszuschmücken, obwohl ich davon ausgehe, dass nur die wenigsten, die es angeht, mich überhaupt verstehen.

Auch möchte ich im Vorfeld darauf hinweisen, dass es müßig ist, sich Gedanken darüber zu machen, in welcher Form man diesen Beitrag kommentieren könnte. Ich sperre ihn für Kommentare. Weil ich es kann. Weil ich hier der „Bestimmer“ bin. Klar soweit?

Deutschland, das Land der Reglements und der Ordnung. Denn Ordnung muss sein, sofern man Herrn Krause, seines Zeichens Hausmeister glauben darf. Es gibt für alles entweder/oder eine Norm, eine Verordnung, ein Gesetz, eine Regel, eine Bestimmung; die Liste ist schier unerschöpflich und manchmal eine Grauzone…

Und ganz wie selbst verständlich ist es wohl die Mentalität vieler in diesem Land lebenden, mit Vorliebe Regeln zu brechen und Grauzonen zu suchen. So scheint es zumindest, egal, ob im Straßenverkehr, im Wald, auf Privatbesitz, im Supermarkt, im Schwimmbad, bei Veranstaltungen, der Steuererklärung – die Liste ist schier unerschöpflich. Ist es wohlmöglich ein Sport? Wenn ja, was ist der Lohn? Das Sammeln von Feindbildern?

Bei „Hansipansi“ (ein Synonym für all jene, denen diese Zeilen teilweise oder ganz gewidmet sind – eine Ähnlichkeit mit Personen diese Namens ist weder gewollt noch beabsichtigt! ) ist es wohl so.

Hansipansi bekam einen Klassenbucheintrag wegen fehlender Hausaufgaben. Neues Feinbild: Lehrerin

Hansipansi durfte nicht auf den Karnevalszug, weil er Nachbars Katze mit Steinen beworfen hatte. Neues Feindbild: Papa.

Hansipansi hatte die Parkzeit 5 Minuten überzogen und bekam einen Strafzettel. Neues Feindbild: Politesse.

Hansipansi war unpassend gekleidet und durfte nicht in die Disco: Neues Feindbild: Türsteher.

Hansipansi fuhr zu schnell und wurde geblitzt. Neues Feindbild: Polizei

Hansipansi bekam kein Ticket für die Nordseetaufe. Neues Feindbild: „Alle die eins bekommen haben!“

Hansipansi schraubte seine Dose fest und sie wurde archiviert. Neues Feindbild: Reviewer.

Sein ganzes Leben lang baute Hansipansi Feindbilder auf, echauffierte sich, suchte die Fehler grundsätzlich bei anderen und kehrte vor fremden Türen. Keiner hatte ihn lieb. Und plötzlich war der Cache archiviert, den Hansipansi noch so gern machen wollte. Oder der seines Freundes. Oder seiner. Von einem Reviewer. Grundlos! Willkürlich! Ja, endlich hat Hansipansi wieder einen Grund, wütend zu sein, sich aufzuregen und erneut dem jahrelang aufgestauten Ärger gegenüber denjenigen Luft zu machen, die mehr haben, als er – und sei es lediglich, die „Macht“ etwas „bestimmen“ zu dürfen.

Und mit der Kritik dieser Zeilen reihe ich mich wahrscheinlich nahtlos in die endlose Reihe hansipansischer Feindbilder ein. Sei es drum.

Schon damals im Kindergarten hat Hansipansi Mensch-Ärgere-Dich-Nicht nach seinen eigenen Regeln gespielt, denn verlieren hat er nie gekonnt. Und wenn er dennoch verloren hat, ist er ausgerastet. Dann musste Hansipansi in die Ecke und hatte ein neues Feindbild: Erzieherin.

Bei Hetzkampagnen gegen einzelne hat Hansipansi schon immer gern mitgemacht, z.B. in der Schule. Da hat er wenigstens zur Mehrheit gehört. Bloß nichts sagen oder gar intervenieren, sonst wäre er nachher der Klassendepp gewesen, auf dem alle rumgehackt hätten. Da ließ er Freunde schon mal über die Klinge springen – besser sie als er! Aber Hansipansi war immer schon das Fähnchen im Wind; heroisch, bei jedem Wetter und hoffte auf seine Chance.

Heute spielt Hansipansi Spiele für große. Er sucht Dosen im Wald mit teuerer Technik. Blöd nur, dass es auch da Regeln gibt. Regeln, die Hansipansi offiziell akzeptiert, aber inoffiziell bricht. Und wie damals, als ertapptes Kind, dass im Supermarkt einen Kaugummi geklaut hat, ist er wütend, wenn er dabei erwischt wird. Aber anstatt daraus zu lernen, dass Fehlverhalten getadelt wird, baut Hansipansi stattdessen erneut ein Feindbild auf, klaute am Tag danach seinen Kaugummi im Kaufhaus nebenan und erzählt all seinen Freunden, wie böse der Supermarktbesitzer ist, und dass sie darum dort nie mehr etwas kaufen dürfen.

Nun prangert Hansipansi das Verhalten der Reviewer an, benutzt Worte wie „Gott“, und „Willkür“, in der Hoffnung, mit negativ behafteten Ausdrücken viele Mitläufer zu rekrutieren, die, genau wie er, endlich eine Chance sehen, aufbegehren zu können. Anonyme Masse macht stark. Die Gelegenheit ist günstig – eine abgesprochene Schraube im Baum der Anlass. Gegen die trotzdem erfolgte Archivierung muss vorgegangen werden. Propaganda. Hetzkampagne. Protestaktion. „Denen“ zeigt er es jetzt!  Es ist das Aufbegehren eines Ohnmächtigen unter dem Deckmäntelchen der Anonymität. Einer Anonymität, die er seinem „Feindbild“ nicht zugesteht. Nein, Reviewer müssen um jeden Preis enttarnt werden…

Ein kleiner Rädelsführer, wie sie die Geschichte en masse hervorgebracht hat, der endlich einmal etwas bestimmen kann und wenn es eben nur das wie, wann und wo einer „Protestaktion“ ist. Und wie die Geschichte ebenfalls gezeigt hat, finden sich genug Lemminge, die ins gleiche Horn stoßen und brav hinterherlaufen. Willkommen im Mob.

Wie weit ist dieses Spiel gediehen? Wird es noch gespielt oder ist es bereits verbissener Ernst?

Wie lange dauert es noch, bis der erste Lynchmob mit Fackeln durch das Land zieht und Jagd auf diejenigen macht, die lediglich dafür sorgen, dass eine selbst auferlegte Richtlinie eingehalten wird und keine Dosenanarchie herrscht?

Jagd auf eine kleine Minderheit, die freiwillig Stunde um Stunde opfert, um tausenden anderen einen Spielgenuss zu ermöglichen? Jagd auf einige wenige, die ohnehin als Puffer zwischen Cachern und Geocachinggegnern stehen, und in fortwährendem Dialog und Vermittlungsversuchen bislang dafür gesorgt haben, dass wir dieses Spiel in diesem Land überhaupt noch spielen dürfen.

Ich finde es armselig, wegen einer archivierten Dose so eine Welle zu schlagen. Die Mehrheit derer, die mittlerweile Dosen legen, sind (sofern ich die Meldungen in der Zeitlinie richtig deute) nicht einmal in der Lage ein fehlerfreies Listing an- bzw. einen Cache zu legen, der sofort veröffentlicht werden kann.

Glaubt irgendjemand eigentlich, ohne die Richtlinie respektive Reviewer wäre alles besser? Wir hätten seit Jahren die Dosenanarchie und auf Grund dessen und wegen illegaler Aktivitäten, wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstößen gegen den Naturschutz und anderer fortwährender Ordnungswidrigkeiten vielleicht sogar schon das bundesweite Verbot.

Das glaubt der ein oder andere nicht? Nun, betrachtet man die meines Wissens allein ca. 350.000 Jagdscheininhaber in Deutschland und addiert Waldbauern/-Besitzer und Naturschützer dazu, sollte es dämmern, wer im Wald die Minderheit ist. Wir wollen was von denen – nicht die von uns. Und bei denen geht es um Euros, nicht um Spielereien.

Wenn Hansipansi nicht Hansipansi wäre, sondern „Cochones“ hätte, würde er

  • unter seiner wahren Identität operieren,
  • sich ggf. eine ungeregelte Plattform suchen, oder
  • aufhören ein Spiel zu spielen, dessen Regeln er nicht mag.

Doch das kann er nicht!

Acht Jahre sind seitdem ins Land gegangen aber geändert hat sich offenbar nichts.

Ich finde es mehr als armselig, wegen eines abgelehnten oder archivierten Listings Menschen zu bedrohen. Das geht gar nicht und ist vollkommen inakzeptabel. Ich kann der Ansicht der Podcastkollegen der Cachefrequenz und vielen anderen daher nur beipflichten, in dieser Sache rechtliche Schritte einzureichen und den Plattformbetreiber ins Boot zu holen.

TJ.

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